11. WoPoKo - Wohnoptionen jenseits des Mainstreams - zwischen Comeback und Neuentwicklung
- WoPoKo
Die aktuellen Engpässe auf den Wohnungsmärkten rücken Angebote der Wohnraumversorgung stärker ins Blickfeld, die in den vergangenen Jahrzehnten eher ein Nischendasein geführt haben. Ein Beispiel ist der ehemalige Werkwohnungsbau, der während der Industrialisierung eine große Rolle für die Wohnraumversorgung der Arbeitnehmer der Stahlschmieden und im Bergbau spielte. In der Hochphase des Neoliberalismus sind diese Bestände in vielen Bundesländern, so auch in Nordrhein-Westfalen, an Privatinvestoren veräußert worden, preiswerter Wohnraum ging verloren. Das Blatt hat sich jedoch sehr schnell gewendet: Der „war for talents“ (Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte) macht Mitarbeiterwohnungen (Boardinghouses) zunehmend attraktiver – insbesondere in Ballungsgebieten und auch bei öffentlichen Arbeitgebern.
Unter den Rahmenbedingungen eines preislich angespannten Marktes erlebt auch das genossenschaftliche Wohnen eine Art Renaissance, weil es ein langfristig gesichertes preisgünstiges Wohnen ermöglicht. Daneben erfahren neue Wohnformen, die ein selbstbestimmtes, gemeinschafts-orientiertes Wohnen und nicht selten eine Versorgung jenseits des etablierten Wohnungsmarktes realisieren (z. B. Mietshäusersyndikat, Stiftungen), seit Jahren einen kontinuierlichen Zuwachs.
Das Wohnungspolitische Kolloquium 2018 richtet seinen Blick auf den aktuellen Stand dieser Angebotsformen und ihre Potentiale im Kontext angespannter und sich zunehmend aus-differenzierter Wohnungsmärkte. Zentrale Fragestellungen, die während des Kolloquiums kritisch reflektiert werden, sind: Welche Nischentrends in der Wohnraumversorgung zeichnen sich ab? Was können sie im Kontext angespannter und sich weiter ausdifferenzierender Wohnungsmärkte leisten? Wer sind die treibenden Akteure und welche Nutzergruppen fragen die neuen Angebote nach?
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