Städtische Vielfalt und Kreativität
- Forschungsprojekte
Projektbearbeiter_innen, ggfs. Projektleitung
Dr. Nina Schuster
Laufzeit/Dauer
2010/2011 und 2015
Finanzierung
Eigenforschung
Publikationen, die aus dem Projekt hervorgegangen sind, ggfs. Abschlussbericht
Schuster, Nina (2014): Diversity in der Stadtforschung – Einordnung und Kritik eines facettenreichen Konzepts. In: Uwe Altrock et al. (Hg.), Zielgruppen in der räumlichen Planung – Konstruktionen, Strategien, Praxis. Berlin: Planungsrundschau 21, 25-50.
Schuster, Nina (2011): Dortmund kreativ – kritische Lesarten zum Kreativitätsdiskurs in der Stadtentwicklungspolitik am Beispiel des neu entdeckten Dortmunder ‚Westend’. In: Christa Reicher et al. (Hg.), Kreativwirtschaft und Stadt – Konzepte und Handlungsempfehlungen zur Quartiersentwicklung. Dortmund: Institut für Raumplanung (Dortmunder Beiträge zur Raumplanung 138), 213-228.
Projekt
Das Projekt erforscht stadtpolitische Diskurse zum Zusammenhang von Vielfalt und Kreativität am Beispiel eines Dortmunder Innenstadtviertels, das mehrheitlich von ärmeren Menschen, darunter vielen Zuwander_innen, bewohnt wird und das die Stadt für ‚Kreative‘ interessant machen will. Es wird untersucht, inwiefern stadtpolitische Akteure auf die Thesen zu Creative Cities (Florida 2002; 2005) rekurrieren, die das Potenzial einer vielfältigen Bewohnerschaft für die Prosperität einer Stadt in der neuen Wissensökonomie propagieren.
Ergebnisse: Stadtpolitische Diskurse und Interventionen übersetzen Floridas Annahmen in Dortmund direkt in ihre Politik. Mittels eines verflachten Diversity-Konzepts, das die Akteur_innen befürworten, tritt die gesamtstädtische Perspektive einer Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung immer mehr in den Hintergrund. Indem soziale Unterschiede, die zuvor als Defizite galten, als Potenziale umgedeutet werden, sollen sie für marktförmige Prozessen werden. In dieser Perspektive erfahren insbesondere städtische Räume, in denen Zuwander_innen und ihre Nachkommen leben, exotisierende Aufwertung. Drängende soziale Probleme in Stadt und Stadtteil werden ausgeblendet.