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Department of Spatial Planning
Sandra Huning

Abschlussveranstaltung des Forschungsprojekts „Das Konzept Caring City – Potenziale für eine nachhaltige und soziale Stadtentwicklung“

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Graphic recording aus dem zweiten Projekt-Workshop © Illustration: Anne Lehmann, Berlin; https:​/​​/​annelehmann.de​/​
Graphic recording aus dem zweiten Projekt-Workshop
Präsentation der Projektergebnisse von Sandra Huning und Hannah Müller zum Forschungsprojekt „Das Konzept Caring City – Potenziale für eine nachhaltige und soziale Stadtentwicklung“

Am 25.10.2024 fand die englischsprachige Online-Abschlusspräsentation des Forschungsprojekts „Caring Cities“ statt. Das Projekt wurde von Dezember 2023 bis September 2024 an der Bauhaus-Universität Weimar von Sandra Huning und Hannah Müller durchgeführt. Gefördert wurde es vom vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. in Berlin. Im Forschungsprojekt ging es zum einen darum zu verstehen, wie das Konzept „Caring City“ in Wissenschaft und Stadtplanung/-politik interpretiert und in praktisches Handeln übersetzt wird. Zum anderen sollten die Potenziale für eine sozialgerechte und nachhaltige Stadtentwicklung analysiert werden.

Im Zentrum der Abschlussveranstaltung stand die Präsentation der Projektergebnisse durch Hannah Müller. Zunächst stellte sie die zentralen akademischen Debatten, die mit dem Konzept der Caring City verknüpft sind, vor. Der Fokus lag dabei auf feministischen, urbanistischen und ökologischen Perspektiven. Auch munizipalistische Bewegungen haben maßgebliche Beiträge zu den Debatten um Caring Cities geleistet. Außerdem finden sich Ansätze, die Planung selbst als „Care“ diskutieren.

Anhand von vier Fallstudien – Barcelona und Madrid (Spanien), Bogotá (Kolumbien) und Umeå (Schweden) – sowie weiteren städtischen Beispielen lassen sich mehrere Anknüpfungspunkte für die Umsetzung von Caring City-Politik auf lokaler Ebene erkennen, die auf vielfältige Weise miteinander verbunden werden können. Aus der Zusammenschau ergaben sich für die erfolgreiche Umsetzung einer Caring City-Politik mehrere Ansatzpunkte. Erstens braucht es Studien für die Schaffung von Datengrundlagen (Erhebungen zur Zeitverwendung, zur Situation von Sorgetragenden, zu Infrastruktur-Bedarfen etc.). Zweitens ist politische Unterstützung essentiell: Die untersuchten Beispiele zeigen, dass politische Mehrheiten im Stadtrat sowie die Unterstützung von der Bürgermeisterin oder dem Bürgermeister für die Durchsetzung einer Caring City-Politik sehr förderlich sind. Für die langfristige Transformation bedarf es weiterer Mitstreiter*innen (innerhalb und außerhalb von Institutionen), die an unterschiedlichen Stellen Verantwortung übernehmen und Projekte initiieren. Eine Umstrukturierung von Verwaltungszuständigkeiten kann dafür notwendig sein, um eine übergreifende und langfristige Verankerung des Themas zu gewährleisten. In jedem Fall ist es unumgänglich, sich über das eigene und gemeinsame Verständnis zentraler Begriffe und Konzepte auszutauschen und (Arbeits-) Definitionen zu verfassen (z. B. mit wissenschaftlicher Unterstützung). Darüber hinaus ist die Anerkennung von Sorgearbeit als Arbeit, ihre Sichtbarmachung und Wertschätzung zentrales Anliegen einer Caring City-Politik, z. B. durch Weiterbildungen, Kampagnen, Preise, Kunst- und Kultur etc. Zur Veranschaulichung und Erprobung können zunächst Pilotprojekte in einzelnen Stadtteilen gestartet werden, um Bedarf und Nutzen aufzuzeigen. Last, but not least braucht es die Bereitschaft zu Selbstreflexion und Weiterbildung bei allen Beteiligten mit Blick auf die gesellschaftliche Relevanz von Care-Arbeit und Care-Ethik.

Die Ergebnisse des Projekts werden in der vhw-Schriftenreihe und im Journal Urban Planning publiziert.

Kontakt: Sandra Huning (sandra.huningtu-dortmundde); Hannah Müller (hannah.muelleruni-weimarde)

Kontakt beim vhw: Nina Böcker (nboeckervhwde); Lars Wiesemann (lwiesemannvhwde)